Tübingen im Wandel

Transition-Stadt Initiative

10. Offenes Transitiontreffen: … ein neues Konzept für Sicherheit und Qualität in der Ernährungsversorgung

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Solidarische Landwirtschaft, eine gemeinsam getragene Kulturform

Vertrauenskultur und Transparenz für neue Wirtschaftsformen

Text Klaus Gräff

Ein Vortrag der Wirkgruppe „SOLILA“ der Transition-Initiative Tübingen. Es geht um ein Modell, welches uns mehr Ernährungssouveränität sichert und so uns wieder resilienter (stabiler) gegenüber äußeren Einflüssen machen wird. Ein Konzept, welches momentan ein Trend in vielen Bundesländern ist. Wir suchen 60-120 Menschen, die sich vom Konsumenten zum Prosumenten wandeln wollen. Wer hat Interesse, dieses Konzept in Tübingen und Umgebung mitzutragen.

Ort: in Tübingen, Hirsch- Begegnungsstätte, Hirschgasse 9
Beginn: Donnerstag, 22. November 2012, 19 Uhr
Ende: 21.30 Uhr
Flyer als pdf … gerne auch weiterleiten

http://www.youtube.com/watch?v=I-ChXiHBcg8
http://www.youtube.com/watch?v=5VZj8U4vP3s

Gesunde, frische Nahrungsmittel sollten, wenn möglich, aus der Region und aus ökologischem Anbau stammen. Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten, haben meist nur die Wahl entweder die Natur oder sich selbst auszubeuten. Ihre Existenz hängt von Subventionen und den Markt- bzw. Weltmarktpreisen ab. Beides Faktoren, auf die sie keinen Einfluss haben und die sie häufig zwingen, über ihre persönliche Belastungsgrenze sowie die von Boden und Tieren zu gehen oder ganz aus der Landwirtschaft auszusteigen. Auch der ökologische Landbau ist von diesem Mechanismus nicht ausgenommen. Wie kann eine verantwortungsvolle, lebensspendende Landwirtschaft aussehen, die gleichzeitig die Existenz der Menschen, die dort arbeiten, sicherstellt?

Solidarische Landwirtschaft ist dafür das Konzept der Zukunft (auch Community Supported Agriculture oder kurz CSA (USA) Freihof, Solidarhof, Landwirtschaftsgemeinschaftshof; AMAP (Frankreich), Teikei (Japan)). Ökologische Nahrungsmittelproduktion und Solidarische Landwirtschaft sind essentiell für eine nachhaltige Entwicklung.

Konkret handelt es sich dabei um einen Zusammenschluss von einem (selten mehreren) landwirtschaftlichen Betrieb oder Gärtnerei mit einer Gruppe privater Haushalte. Auf Grundlage der geschätzten Jahreskosten der landwirtschaftlichen (Bio-)Produktion verpflichtet sich diese Gruppe regelmäßig im Voraus einen festgesetzten Betrag an den Hof zu zahlen, der mit dem Geld seinen Möglichkeiten entsprechend wirtschaftet. Die AbnehmerInnen erhalten im Gegenzug die gesamte Ernte sowie weiterverarbeitete Erzeugnisse wie Brot, Käse etc. sofern der Hof diese herstellt.

Bei der Festsetzung der Beträge (30 – 85€/Monat und Mitglied … je nach Grad der Vollversorgung) kann i.d.R. die finanzielle Lage Einzelner mit in Betracht gezogen werden. Oft existieren „Richtwerte“ als Entscheidungshilfe. Entscheidend ist, dass die Anbau- und Verarbeitungskosten vollständig gedeckt werden. Das beinhaltet neben dem Einkommen für die LandwirtInnen und Angestellte, möglicherweise auch eine Altersvorsorge, im Idealfall einen Überschuss für zukünftige Investitionen. Die Verteilung der Ernteanteile erfolgt in regelmäßigen, etwa wöchentlichen Lieferungen direkt an die Haushalte oder zu zentralen Sammelstellen, aus denen dann nach Bedarf Lebensmittel entnommen werden können.

Grundlegend ist also, dass eine Gruppe die Abnahme der Erzeugnisse garantiert und die Ernte bzw. alles, was notwendig ist, um diese zu erzeugen, vorfinanziert. Alle teilen sich die damit verbundene Verantwortung, das Risiko, die Kosten und die Ernte.


http://www.youtube.com/watch?v=I-ChXiHBcg8
http://www.youtube.com/watch?v=HT6jjgETYg0&feature=relmfu

Interessierte (die, die nicht zu der Veranstaltung kommen können), melden sich bitte unter klaus@tt-tuebingen.de
(zur tt-Webseite)

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