Tübingen im Wandel

Transition-Stadt Initiative

Wie designe ich den Wandel? … 72h-Kurs für Permakultur

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„Vielfalt leben“ auf allen gesellschaftlichen Ebenen

Permakulturprinzipien sind nicht nur (offene) Prinzipien für eine andere Landwirtschaft, sie sind übertragbar auf „Vielfalt leben“ auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Wer sich Werkzeuge für den Wandel erarbeiten möchte, sei hier der 72-Stunden-Permakultur-Design-Kurs im idyllischen Bubenhofer Tal bei Rosenfeld südlich von Stuttgart empfohlen.

Ort: Rosenfeld, Mellifera e.V., Vereinigung für wesensgemäße Bienenhaltung, Lehr- und Versuchsimkerei Fischermühle

Anmeldeformular … als pdf, bitte gerne weiterempfehlen

Permakulturkurs an der Fischermühle

Vom 27. Juli bis zum 11. August findet an der Imkerei Fischermühle, im idyllischen Tal der Stunzach, erstmalig ein Permakultur-Kurs mit Zertifikat statt. Und zwar einer, der sich aus der Vielzahl ähnlicher Angebote heraushebt: Durch den zusätzlichen Schwerpunkt „wesensgemäße Bienenhaltung“ und eine hautnahe Begegnung mit der biologisch-dynamischen Landwirtschaft. Eine der beiden Dozentinnen, die amerikanische Permakultur-Expertin Penny Livingston-Stark, war bei ihrem Vorbesuch begeistert von den vielfältigen Möglichkeiten, die nicht nur das Gelände selbst bietet, sondern auch das weitverzweigte Netzwerk des ökologischen Imkerverbands Mellifera e. V., zu dem die Imkerei Fischermühle gehört. So wird der Permakultur-Design-Kurs zwischen Schwäbischer Alb und Schwarzwald zu einem ganz besonderen Erlebnis. Oder anders formuliert: Eine perfekte Kombination von abwechslungsreichem Urlaub und zertifizierter Weiterbildung.

Tagesablauf
Während der zwei Wochen Kursdauer an der Fischermühle beginnt der Tag für die Frühaufsteher mit einem Yoga-Angebot unter Anleitung von Jeanette Acosta. Die US-Amerikanerin mit indianischen Wurzeln unterrichtet nicht nur angehende Yoga-Lehrer, sondern ist auch die zweite Dozentin des Kurses. Wie Penny Livingston-Stark unterrichtet sie auf der ganzen Welt Permakultur und ermöglicht so eine internationale Perspektive. Als Ureinwohnerin hat sie zudem einen ganz eigenen Zugang zu Mutter Natur, den sie auch den Kursteilnehmern vermitteln möchte.

Nach einem gemeinsamen Frühstück geht es an die Theorie. Die Teilnehmer lernen das Beobachten und Nutzen von Prinzipien, die Ökosysteme selbstregulierend halten. Als bewusstes Design eingesetzt, können diese Prinzipien auf Gärten und Häuser, Energiesysteme und Wasserversorgung, Gemeinschaft und Arbeitsleben oder auch auf alternatives Wirtschaften und soziale Bewegungen angewendet werden. Themen sind beispielweise Permakulturprinzipien und -ethik, Lesen der Landschaft, Analyse von Zonen und Sektoren, Klima und Mikroklima, Kartierung und Pflanzengesellschaften, urbane Permakultur, regenerative Energien, Waldgärten und Agroforstwirtschaft, Vogelstimmen, Bodenaufbau, Bodenbildung, Mulchen u. a. m. Im Mittelpunkt steht die Achtsamkeit im Umgang mit der Natur.

Ein weiteres Herzstück des Permakultur-Design-Kurses an der Imkerei Fischermühle sind die Bienen, genauer gesagt, deren wesensgemäße Haltung. Mellifera-Vorstand und Imkermeister Thomas Radetzki lässt die Teilnehmer des Kurses an seiner mehr als 25jährigen Erfahrung auf diesem Gebiet teilhaben, wobei natürlich auch die Bienenvölker am Waldrand besucht werden.

Generell sind die Nachmittage der praktischen Arbeit im Freien vorbehalten. Die Fischermühle, eine ehemalige Säge- und Getreidemühle, liegt idyllisch in einem Tal, durch das der Bach Stunzach mäandert. Hier gibt es extensiv genutztes Grünland, Reste von Streuobstwiesen, Hecken und stehendes Gewässer im ehemaligen Mühlgraben, so dass das morgens Erlernte gleich in verschiedenen Arbeitsgruppen praktisch umgesetzt und so vertieft werden kann. Ein Teil des für den Permakultur-Design-Kurs genutzten Geländes ist derzeit eine Versuchsfläche, auf der verschiedene ein- und mehrjährige Blühmischungen für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Bestäuberinsekten ausgesät werden. Die Teilnehmer können daran mitwirken, dass dieses Areal zu einem langfristig genutzten „Lernfeld Lebensraum“ umgewandelt wird, das zu Schulungszwecken für Kinder und Jugendliche genutzt werden soll.

Der Abend schließt mit Filmvorführungen, Diavorträgen, gemütlichem Beisammensein am Lagerfeuer oder Fünf-Rhythmen-Tanz. Erweitert wird das Kursangebot zudem durch mehrere Exkursionen, so z. B. zu einem biologisch-dynamisch bewirtschafteten Bauernhof, einem Permakultur-Garten oder zu einem Schaugarten, in dem man Misteln auf Augenhöhe betrachten und den Einfluss des Wirtsbaums auf Aussehen und Entwicklung der Mistel studieren kann. Eine Heilkräuterführung rundet das abwechslungsreiche Programm ab.

Kursgebühren, Unterkunft, Verpflegung

Während der zwei Wochen werden die Teilnehmer rundum mit frischen Mahlzeiten in Bioqualität versorgt. Auch das Zelten am Platz oder die Übernachtung in einem Sammelquartier mit Nutzung der sanitären Einrichtungen sind in den Kursgebühren von 1350 Euro enthalten, ebenso die Zertifizierungsgebühr. Unterstützt wird der Kurs vom Deutschen Permakultur-Institut. Nähere Informationen unter mail@mellifera.de oder unter Telefon 07428/9452490.

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