Tübingen im Wandel

Transition-Stadt Initiative

Ressource Boden – wovon wir leben!

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Vortrag und Diskussion am 29.11.2019 um 19 Uhr in der Begegnungsstätte Hirsch

Das Bürgerprojekt Zukunft Tübingen hat zum Thema „Böden besser schützen – weniger Flächen verbrauchen“ den emeritierten Professor für Siedlungsökologie der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen Prof. Dr. sc. agr. Willfried Nobel und den Biolandwirt Eckart Wizemann gewinnen können.

Täglich werden in Deutschland 50-60 ha Fläche versiegelt. Jeden 2. Tag verschwindet damit ein landwirtschaftlicher Betrieb. Kann das so weiter gehen? Warum ist es wichtig, dass wir gerade gute Böden besser schützen und den Flächenverbrauch stark reduzieren?

Böden werden wegen ihrer zahlreichen Aufgaben für Mensch, Natur und Umwelt geschützt. Ihre Gefährdung durch übermäßige Nutzung muss unterbunden werden, weil sie dabei im Regelfall zerstört oder vernichtet werden.
Die Landwirtschaftsverwaltung formuliert in ihrer so genannten Flurbilanz: Die Vorrangflur Stufe I umfasst überwiegend landbauwürdige Flächen (gute bis sehr gute Böden), die für den ökonomischen Landbau und die Ernährungs- und Energiesicherung unverzichtbar sind und deshalb der landwirtschaftlichen Nutzung unbedingt vorzubehalten sind. Wörtlich heißt es dort: „Umwidmungen, z. B. als Bauland, Verkehrsflächen, naturschutzrechtliche Ausgleichsflächen u. a. m., müssen ausgeschlossen bleiben.“
Trotz dieser Eindeutigkeit ist leider Fakt: Für den Boden gibt es keine gesetzliche Schutzkategorie. Auch für beste Agrarböden gilt lediglich ein Abwägungsgebot und kein Ausschlusskriterium wie beim Naturschutz. Dies muss geändert werden! Hierzu sind die gesetzlichen Grundlagen zu schaffen – und diese müssen dann auch umgesetzt werden! Außerdem würde eine stärkere Gewichtung des Beurteilungskriteriums Bodengüte bei der Ausweisung von Bauflächen zum Schutz besonders fruchtbarer Flächen beitragen!

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